Einer unserer 6 Werte im Umgang mit Kunden sowie Mitarbeitern ist Konsequenz. Einfach gesagt beruht dieser Wert auf dem physikalischen Gesetz, dass jede Aktion auch eine Reaktion hervorruft. Wichtig ist uns hierbei, dass auch das „Nicht-Tun“ eine Aktion bedeutet, die Folgen nach sich zieht. Anhand von fünf Stufen versuchen wir Konsequenz näher zu beleuchten, wobei die Erkenntnisse für viele von Euch nicht neu sein dürften. Aber vielleicht ist es gerade deswegen sinnvoll, sich damit immer wieder zu beschäftigen.
Bewusstsein
Damit mein Handeln zu dem führt, was ich mir wünsche ist es wichtig sich zunächst bewusst zu machen sein, dass alle meine Taten oder meine Passivität immer Konsequenzen haben. In der Naturwissenschaft hat Newton bereits festgestellt, dass jede Aktion auch eine Reaktion zur Folge hat. Diese Erkenntnis gilt nicht nur für Objekte, sondern auch für unser Handeln und unsere Konversationen.
Um bewusst Entscheidungen zu treffen oder diese zu vertagen, muss man sich über diese grundlegende Eigenschaft im Klaren sein. Stellt man sich zum Beispiel einen Raum vor in dem Kugeln an Seilen hängen und diese sich gegenseitig beeinflussen, so können sich diese Kugeln anziehen aber auch abstoßen. Vielleicht fängt eine Kugel an zu schwingen und dabei muss eine andere ausweichen wieder eine Dritte ist zu träge und wird daher ungewollt verschoben. Durch eine Aktivität hat sich somit eine Kette von Ereignissen in Bewegung gesetzt. Von diesen Folgen kann die erste Kugel vielleicht schon gar nichts mehr mitbekommen. Aber das kann so weit führen, dass der ganze Raum in Chaos gerät.
Genauso verhält es sich auch mit uns Menschen. Entscheidungen, die ich heute treffe oder eben nicht treffe und vertage haben Auswirkungen, also Konsequenzen. Ich muss mir daher immer überlegen, welche Ereigniskette ich auslösen kann oder möchte. Bewusstes Handeln unterstützt uns darin mit Menschen zu kommunizieren und unseren Alltag zu bewältigen. Beim Autofahren nennen wir es vorausschauendes Fahren und in diesem Sinne sollten wir auch in sonstigen Bereichen unseres Lebens vorausschauend agieren.
Achtsamkeit
Wenn ich mir nun bewusst bin, dass mein Handeln oder Nicht-Handeln immer Konsequenzen nach sich ziehen, geht es darum, die Situation mit all ihren Einflüssen zu betrachten. Dabei ist es wichtig, kurz (oder etwas länger) innezuhalten und sich dann mit einem klaren Bewusstsein folgende Fragen zu stellen: „Aha, hier wird eine Entscheidung fällig. Wie gehe ich damit um? Wie ist die Ausgangslage? Welche Möglichkeiten habe ich? Was sind die Konsequenzen?“ Meiner Erfahrung nach gehört zu dieser Betrachtung nicht nur die rationale Sichtweise, sondern auch die Gefühle, die mit einher gehen.
Diese achtsame Betrachtung ist der entscheidende Punkt. Hier treffe ich meine Entscheidung, wie auch immer diese aussehen mag. Es ist dabei egal, ob es nur kleine Handlungen oder große Entscheidungen sind: Ich bewerte für mich selbst in der jeweiligen Situation in dem Bewusstsein, dass egal wie meine Entscheidung ausfällt, mein Handeln auf jeden Fall eine bzw. mehrere Reaktionen nach sich ziehen wird. In genau diesen Moment lege ich mich für eine Richtung fest, die uns zum nächsten Punkt führt: Konsequentes Handeln.

Konsequenz
Nachdem ich mir der Konsequenzen meines Handelns bewusst bin und achtsam damit umgehe, muss ich nun auch zielorientiert handeln. Wenn ich eine bestimmte Reaktion erwarte, ist es genauso wichtig auf diese auch fokussiert hinzuarbeiten. Wenn ich heute etwas anstoße, kann ich nicht erwarten, dass dieses Ergebnis auch so eintritt, wenn sich in der Zwischenzeit die Gegebenheiten oder Spielregeln geändert haben. Zum einen kann ich dann davon ausgehen, dass meine Entscheidungen nicht mehr ernst genommen werden, da ich vielleicht in ähnlichen Situationen immer anders entscheide und zum anderen brauche ich mich nicht wundern, wenn auch andere daraufhin ständig ihre Aussagen revidieren. Was passiert dann? Andere würden mich als nicht vertrauenswürdig einstufen und somit den Kontakt auf ein Minimum reduzieren. Gegebenenfalls führt es dazu, dass ich meine gesteckten Ziele nicht erreichen kann.
Aber nicht nur der rote Faden in meinem Handeln ist wichtig. Genauso wichtig ist es, dass ich Aufgaben bei mir oder anderen ebenfalls regelmäßig nachhalte. Tue ich das nicht ist auch hier voraussichtlich das Ergebnis, dass ich meine Ziele nicht erreichen werde. Wichtig ist, dass ich mir immer bewusst bin, dass meine gewünschten Ziele nur erreichen kann, wenn ich aktiv auf deren Erreichung hinarbeite.
Reflektion
Nachdem eine Entscheidung getroffen oder einfach nur eine kleine Handlung vollzogen wurde und diese konsequent umsetzt ist, beginnt nun das Meisterstück der Konsequenz: Das Lernen. Dabei solltest Du als erstes akzeptieren, dass selten etwas perfekt läuft. Mit dieser Gewissheit solltest Du nun reflektieren, was für Konsequenzen eingetreten sind: Läuft das Ganze so, wie ich es mir vorgestellt habe? Welche Kettenreaktionen sind eingetreten? Wie hat das Umfeld darauf reagiert? Wie fühlt sich meine Entscheidung rückblickend für mich an? Welche Rückschlüsse ziehe ich daraus?
Das sind essenzielle Fragen, die sich die meisten eh schon im Unterbewusstsein stellen. Du solltest aber hergehen, diese Fragen bewusst reflektieren und Deine Lehren daraus ziehen. Nimm diesen Erfahrungsschatz mit in Deine nächsten Entscheidungen, wenn Du diese wieder achtsam bewertest. Sei darüber hinaus mutig und spiele damit! Das bedeutet, dass Du bei deinen Entscheidungen auch mal andere Varianten einbauen kannst, um zu sehen, welche Folgen daraus entstehen. Hier beginnt der Kreislauf: auch diese Erfahrungen nimmst Du mit zu Deiner nächsten Entscheidung und wirst Deine Entscheidungen zukünftig immer besser und bewusster treffen.
Fazit - Gelassenheit
Was solltest Du aus dem Gelesenen für Dich selbst mitnehmen? Alles was Du tust oder nicht tust wird irgendeine Konsequenz nach sich ziehen. Du kannst dabei Dein Handeln ausrichten und Deine Ziele konsequent verfolgen. Dabei bleiben Einschläge von außen nicht aus. Darauf musst Du reagieren. Aber zu guter Letzt muss Dir auch bewusst sein, dass Du nicht für das Handeln andere verantwortlich bist. Du musst nicht die Last der Welt auf Deinen Schultern tragen. Dein kleiner Kosmos ist bereits kompliziert genug. Entdecke die Gelassenheit in Dir Ereignisse wahrzunehmen, darauf zu reagieren und diese vielleicht garnicht zu sehr zu bewerten. Halte Dich nicht mit Themen auf, die Du nicht ändern kannst, sondern gehe gelassen in die nächste Herausforderung und freue Dich auf diese.
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